Statement

Eine angeschnittene Situation, in die wir fallen. Visionen, die aufleuchten und in eine existentielle Situation greifen. Wir reisen durch eine Landschaft der Lebenswahrnehmung und der Seelen, mithilfe von Spiegeln und schöpferischen Sinnen. Alles ist in Verwandlung, um eine Form zu finden für die Essenz von Wahrheit, von Identität, insofern sie unserer Erkenntnis, Erfahrung und Vorstellung unterliegt. Zu den Quellen der Bilder gehören Landschaft, Natur, Visuelles aber auch andere Sinnesebenen, Malerei, Körper, Abstraktes, die Bewegungen menschlicher Beziehung, Klang, das Wort an sich als Anschauung. Auslotende Tiefe wird gesucht, gleichermaßen auch Reduzierung der Thematik und des Formalen. Sprachliches komprimiert, aber enthält immer neu erschaffene Bilder. Bewahrt wird das Geheimnis, da es für den Leser und Betrachter so viel birgt. Affirmatives, Anrede in Monolog und Dialog, die Zeiten wechseln bis hin ins Zeitlose. Wir im Vergänglichen, im Kreislauf. Die Suche nach dem du. Die Suche nach dem ich. Schmal mäandert der Körper des Gedichts durch Raum und Zeit, langsam zieht es seinen Rhythmus durch Dunkelheit und Licht, ein illuminierter Faden. Die innere Kamera entlässt uns am Ende in ein einzelnes Bild.

 

Ute Bernhard, Dezember 2016